Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie für Kinder & Jugendliche

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Objectif de l'apprentissage / compétence

PITT-KID ist ein psychodynamisches Verfahren, das sich um eine Integration verschiedener Ansätze bemüht, die sich in der Behandlung von traumatisierten PatientInnen als hilfreich erwiesen haben. Insbesondere bei (frühen) chronisch-komplexen Traumafolgestörungen hat sich PITT-KID bewährt. Auch bei der Arbeit mit akut seelisch erschütterten Kindern und Jugendlichen ist der Einsatz von Behandlungselementen von PITT-KID sinnvoll. Es leitet sich vom Vorgehen des PITT-Verfahrens ab, das von Prof. Luise Reddemann für erwachsene PatientInnen erarbeitet wurde. Der soziale Kontext aus familientherapeutischer, systemischer Perspektive wird traumapsychologisch fundiert ebenso berücksichtigt wie entwicklungsbezogene Aspekte der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Insbesondere geht es um die Nutzung entwicklungsabhängiger Quellen der Kraft sowie die imaginative Arbeit im Spiel und bei gedanklicher Auseinandersetzung, die viele PatientInnen/KlientInnen da abholt, wo sie ohnehin Ressourcen haben. Von der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie e.V. (DeGPT) (Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen“) ist PITT-KID als Behandlungsverfahren bei schwerer, chronifizierter PTBS mit komplexer komorbider Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen anerkannt. Die Wilhelms-Universität Münster hat die Wirksamkeit des Verfahrens in einer Pilotstudie nachgewiesen.

PITT-KID orientiert sich an Janets 3-Phasenmodell der Traumatherapie:

Phase I: Stabilisierungsphase, in der es um die Ich-Stärkung, Symptomreduktion und Ressourcenmobilisierung geht. Hierzu gehört die Arbeit mit stabilisierenden Imaginationen, Affekt-und Dissoziationskontrolle mit Hilfe von Achtsamkeits- und Imaginationsarbeit, die Arbeit auf der "inneren Bühne" i. S. angewandter Ego-State-Therapie, insbesondere die Arbeit mit verletzten Anteilen und verletzenden Anteilen (Täterintrojekten) mit dem Kind und seinem stützenden sozialen Umfeld.
Phase II: Traumakonfrontation, u. a. mittels Bildschirm-Beobachtertechnik.
Phase III: Integration, Trauern und Neubeginn.

PITT-KID berücksichtigt konsequent entwicklungspsychologische Aspekte von Symptomatik und Therapie sowie gender-spezifische Gesichtspunkte. Es wird die Versorgung von Kindern ab dem Kindergartenalter (ca. zwei/drei Jahre) erarbeitet.


Kursverlauf:

Kurs Teil I:
Diagnostik, Psychoeduktion; stabilisierende, distanzierende Maßnahmen und Übungen sowie die Arbeit mit den inneren jüngeren Kindern/Anteilen in Theorie und Praxis werden vermittelt.
Kurs Teil II:
Störungen des therapeutischen Prozesses, Arbeit mit destruktiven Anteilen, traumatischen Reinszenierungen. Traumakonfrontation, Bildschirm-Beobachtertechnik, entlang der Entwicklungs-situation des Kindes bzw. Jugendlichen.
Kurs Teil III:
Vertiefung, Fallarbeit, Transformation, Integration, Psychohygiene. 

Groupes-cible

  • Psychologue
  • Psychothérapeute
  • Médecin

Remarque

Die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie für Kinder und Jugendliche – PITT-KID stellt eine ressourcenorientierte, integrative Behandlungsmethode für Trauma-Folgestörungen im Kindes- und Jugendalter dar. Die Methode eignet sich als Ergänzung zu anderen bekannten Therapiemethoden. Die Behandlung von Kindern ab etwa dem 3. Lebensjahr bis zum jungen Erwachsenenalter entlang einem entwicklungspsychologischen Verständnisrahmen wird dem kindlichen Leid nach seelischer Schwerverletzung gerecht. Die meisten jungen Patienten leiden an chronischen Trauma-Folgestörungen, wie etwa der von van der Kolk konzeptionalisierten Entwicklungstraumastörung. Hier bietet die PITT-KID vor allem durch die Integration von Konzepten der Ego-State-Therapie erfolgreiche Methoden zur Überwindung von auch komplexen Störungsbildern. Eine systemische Perspektive auf den Krankheits- und Heilungsprozess nutzt die Ressourcen der sozialen Umgebung.

Autres exigences

Das Seminar PITT-KID richtet sich an approbierte ärztliche, pädagogische und psychologische Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen. Kreativ- und andere Therapeuten mit einem Hochschulabschluss in ihrer Fachausrichtung, sowie Interessierte anderer, sozialer Berufe, die regelmäßig und intensiv mit jungen traumatisierten Menschen arbeiten, können nach Rücksprache ebenfalls teilnehmen.
In Block II werden u.a. Konfrontationstechniken erlernt, die grundsätzlich nur von approbierten ärztlichen, pädagogischen und psychologischen Therapeuten angewendet werden dürfen.
Alle anderen Teilnehmer können für ihre therapeutische, pädagogische, beratende und soziale Arbeit wichtige Anregungen ableiten, dürfen jedoch nicht als TraumatherapeutIn nach PITT-KID tätig werden. Alle Teilnehmer bekommen am Ende des Seminars ein Zertifikat, dass Ihnen die Teilnahme an der Fortbildung "PITT-KID Grundkurs" bescheinigt.

Chargés de cours

Krüger Andreas

Date

23.09.2024 - 12.09.2025

Lieu du cours

Alterszentrum Hottingen, Freiestr. 71
8032 Zürich
Suisse

Prestataire de formation

Institut für Psychotraumatologie des Kindes- und Jugendalters IPKJ

Prix en CHF

2200.00

Points-log

47.00

Langues

Allemand